Maßnahmen Mitarbeiterbindung

Maßnahmen Mitarbeiterbindung

Fachkräfte und gute Mitarbeiter möchte kein Unternehmen gerne gehen lassen. Doch welche Maßnahmen sind geeignet, um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden?

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Lange Zeit galt eine Sache als Wunderwaffe bei der Mitarbeiterbindung: Geld. Doch inzwischen hat sich herumgesprochen, dass ein dicker Gehaltsscheck nur bedingt dazu geeignet ist, Mitarbeiter in den eigenen Reihen zuhalten. Es steht natürlich außer Frage, dass Mitarbeiter angemessen und fair für ihre Leistungen bezahlt werden möchten.

Und sicherlich wird kein Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung, eine Bonuszahlung oder ein anderes geldwertes Bonbon dankend ablehnen. Nur: Wenn ein Mitarbeiter allein des Geldes wegen gekommen ist oder bleibt, wird er auch des Geldes wegen wieder gehen.

Die Mitarbeiterbindung ist ein komplexes Thema, bei dem finanzielle Anreize bestenfalls eine Nebenrolle spielen. Im Kern geht es darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeiter eine langfristige Perspektive für sich sehen. Doch wie kann das gelingen? Worauf kommt es an? Die fünf wichtigsten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung sind folgende:

 

  1. Offene Kommunikation und respektvoller Umgang

Die Führungskraft sollte sich vor Augen führen, dass Mitarbeiterführung nicht nur darin besteht, Aufgaben zu verteilen und Anweisungen zu geben. Führen bedeutet auch, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Mitarbeitern ermöglichen, sich einzubringen, sich zu entfalten und sich weiterzuentwickeln. Die Grundlage dafür schafft eine offene Kommunikation.

Es gilt, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, wie die Aufgaben bewältigt und die Unternehmensziele erreicht werden können. Dazu gehört auch, den Mitarbeitern die notwendigen Informationen bereitzustellen und sie an Entscheidungen zu beteiligen.

Denn die Mitarbeiter können nur dann die Erwartungen erfüllen, wenn sie wissen, was überhaupt erwartet wird. Ebenso sollte die Führungskraft zuhören und die Bedürfnisse, die Wünsche und die Vorschläge ihrer Mitarbeiter ernst nehmen. Die Führungskraft sollte also versuchen, die richtige Mischung aus fordern und fördern zu finden.

Wichtig ist zudem ein ehrliches Feedback. Gerade Lob und Anerkennung bleiben im Alltagsgeschäft oft auf der Strecke, entweder weil sich keine Gelegenheit ergibt oder weil die guten Leistungen als selbstverständlich betrachtet werden. Im Unterschied dazu werden Fehler und die Dinge, die nicht rund laufen, sofort kritisiert.

Damit sich Mitarbeiter dauerhaft auf eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen einlassen, müssen sie jedoch das Gefühl haben, dass ihre Arbeit wahrgenommen, ihre Leistungen gewürdigt und ihr Einsatz wertgeschätzt wird.

 

  1. Abwechslungsreiche Aufgaben

Natürlich können Belohnungen und Bonussysteme die Motivation erhöhen. Allerdings hält der Effekt nicht lange an. Denn sobald das Ziel erreicht ist, das für die Belohnung notwendig war, schwindet auch die Motivation. Hinzukommt, dass die Maßnahme ihren eigentlichen Zweck verfehlt, wenn Mitarbeiter nicht der Tätigkeit oder Aufgabe wegen, sondern hauptsächlich der ausgelobten Belohung wegen arbeiten.

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Eine Bindung an das Unternehmen wird sich so nicht entwickeln. Zumal es für Mitarbeiter ein zusätzlicher Frustfaktor sein kann, wenn sie auch dieses Mal wieder nicht zu denjenigen gehören, die sich über einen Bonus freuen können.

Mit Blick auf die Mitarbeiterbindung ist es sinnvoller, an den Arbeitsbedingungen zu feilen. Die Mitarbeiter sollten die Freiräume haben, um ihre Ideen einzubringen, eigene Lösungsansätze zu erarbeiten und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Wer Tag für Tag immer nur die gleichen Aufgaben erledigt, wird entweder in eine Routine verfallen und zum Dienst nach Vorschrift übergehen oder er wird sich bald langweilen und nach einer Alternative suchen. Natürlich möchte nicht jeder Mitarbeiter ständig Weiterbildungen besuchen und Karriere machen.

Aber wenn die Führungskraft ihren Mitarbeitern verantwortungsvolle Aufgaben, einen eigenen Zuständigkeitsbereich oder beispielsweise die Teilnahme an zeitlich befristeten Projekten ermöglicht, bleibt der Job attraktiv.

 

  1. Flexible Arbeitszeitmodelle

Flexibilität am Arbeitsplatz ist heutzutage ein wichtiges Schlagwort. Unternehmen müssen in der Lage sein, flexibel auf die aktuellen Anforderungen zu reagieren. Arbeitgeber fordern von ihren Mitarbeitern, dass sie sich schnell auf Veränderungen einstellen können und offen für Neues sind. Aber auch die Mitarbeiter wünschen sich Flexibilität.

Starre Arbeitszeitmodelle lassen sich oft nur schwer mit der Familienplanung, privaten Verpflichtungen, der Pflege eines Familienangehörigen oder dem Vorruhestand vereinbaren. Hier kann das Unternehmen mit Teil-, Gleit-, Eltern- und Familienzeitmodellen Alternativen anbieten. Einige Mitarbeiter möchten vielleicht ins Ausland gehen oder interessieren sich für ein Sabbatical, um neue Erfahrungen zu sammeln.

Geht das Unternehmen auf die Bedürfnisse und Wünsche seiner Mitarbeiter ein, stellt es unter Beweis, dass es seine Belegschaft nicht als austauschbare Nummern in der Personaldatenbank, sondern als Mitglieder der Unternehmensfamilie sieht. Dafür werden es die Mitarbeiter mit einer emotionalen Bindung belohnen.

 

  1. Attraktives Arbeitsumfeld

Damit Mitarbeiter langfristig beim Unternehmen bleiben, muss auch das Drumherum passen. Gut ausgestattete Arbeitsplätze, eine Kantine mit leckerem und preisgünstigem Essen oder ein nett eingerichteter Pausenraum können sehr dazu beitragen, dass die Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen.

Auch Zusatzleistungen wie beispielsweise Kinderbetreuungsangebote, Sport- und Gesundheitsprogramme oder ein Shuttle-Service zwischen dem Betrieb und der nächstgelegenen Haltestelle sorgen dafür, dass sich Mitarbeiter bei ihrem Arbeitgeber gut aufgehoben fühlen und gerne für ihn arbeiten.

 

  1. Förderprogramme

Vor allem für Nachwuchskräfte sind die persönlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten ein zentraler Aspekt. Sie wollen mit ihrem Job nicht nur ihre Brötchen verdienen. Ihnen ist wichtig, dass sie ihr Wissen ausbauen, ihre Interessen vertiefen und beruflich vorwärtskommen können.

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Um Fachkräfte und Nachwuchstalente in den eigenen Reihen zu halten, sollte das Unternehmen Förderprogramme anbieten und die Chancen auf eine berufliche Karriere eröffnen. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, nur auf der Stelle zu treten und dauerhaft an ihrer Position festzukleben, werden sie auf lange Sicht keine Perspektive für sich in dem Unternehmen sehen und sich nach Alternativen umschauen.

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Sabine Nauer - Trainingsentwickler und Beraterin in Personalentwicklung, Michael Patzek - Personalreferent, Maike Müller - Trainingscoach für Führungskräfte, sowie Ferya Gülcan - Redakteurin, Unternehmerin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zur Motivation von Mitarbeitern, Weiterbildung von Führungskräften und dem Personalwesen.

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