Mitarbeiter Coaching Methoden

Mitarbeiter Coaching Methoden

Um Mitarbeiter gezielt zu fördern, kann ein Coaching eine gute Wahl sein. Dabei stehen beim Coaching viele verschiedene Methoden zur Verfügung.

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Die Mitarbeiterförderung gehört zu den zentralen Aufgaben einer Führungskraft. Denn zum einen muss das vorhandene Fachwissen regelmäßig aktualisiert werden, um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können. Zum anderen ist es mit Blick auf die Motivation und die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz wichtig, dass die Mitarbeiter ihre Tätigkeit als sinnvoll und erfüllend wahrnehmen.

Doch die stetige Personalentwicklung stellt die Führungskraft vor eine Herausforderung. Schließlich müssen die Mitarbeiter so geschult werden, dass sie ihr neu erworbenes Wissen auch anwenden können. Gleichzeitig gilt es, das richtige Maß zu finden, denn neben all den Schulungen, Seminaren und Fördermaßnahmen darf das Tagesgeschäft nicht zu kurz kommen.

Im Ergebnis haben sich verschiedenste Varianten der Mitarbeiterschulung und -förderung etabliert, angefangen bei klassischen Fortbildungen über Training-on-the-job bis hin zum Coaching.

 

Worum geht es beim Mitarbeiter Coaching?

Das Coaching steht als Oberbegriff für eine Vielzahl verschiedener Beratungsmethoden. Anders als bei einer herkömmlichen Beratung liefert der Coach aber keine Lösungsvorschläge. Stattdessen begleitet er den oder die Mitarbeiter auf ihrem Weg, eigene Lösungen zu entwickeln.

Ursprünglich bedeutete das Wort Coach Kutsche, heute wird es als Vokabel für Trainier oder Lehrer verwendet. Im Sport ist der Begriff des Coachs weit verbreitet und dabei lassen sich durchaus Parallelen zwischen einem Sporttrainer und einem Coach im beruflichen Bereich ziehen: Der Sporttrainer entwickelt Trainingspläne für jeden einzelnen seiner Schützlinge und für die Mannschaft als Einheit.

Er begleitet die Schützlinge bei ihrer Vorbereitung auf einen Wettkampf und hilft ihnen dabei, fit zu werden und ihr Können im entscheidenden Moment abzurufen. Während des Wettkampfs steht der Coach am Spielfeldrand. Er selbst nimmt nicht am Wettkampf teil, sondern beobachtet seine Mannschaft, um ihr zwischendurch immer wieder Feedback zu geben und ihre Motivation und ihren Optimismus aufrechtzuerhalten.

Ein Mitarbeiter Coaching geht in eine ähnliche Richtung. Der Coach führt mit einem oder mehreren Mitarbeitern strukturierte Gespräche, die sich auf den Berufsalltag beziehen. Die Zielsetzung dieser Gespräche kann vom Erkennen der eigenen Stärken über das Erarbeiten von beruflichen Perspektiven bis hin zur Überwindung von Konflikten reichen.

 

Welche Methoden gibt es beim Mitarbeiter Coaching?

Das Mitarbeiter Coaching kann als Einzel- oder als Teamcoaching durchgeführt werden. Oft übernimmt die Führungskraft die Rolle des Coachs. Manchmal entscheiden sich Unternehmen aber auch für die Zusammenarbeit mit einem externen, professionell ausgebildeten Coach. Welche Methoden beim Mitarbeiter Coaching zur Anwendung kommen, hängt in erster Linie von der Zielsetzung ab. Einige gängige Methoden sind aber folgende:

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Die RAFAEL-Methode

Eine bewährte Methode beim Coaching von Mitarbeitern ist die so genannte RAFAEL-Methode. Sie zielt darauf ab, Lösungsschritte mit Bezug zu einer konkreten Situation zu entwickeln. Dazu baut sich die Struktur des Gesprächs aus fünf Schritten auf:

  • Report: Was ist geschehen?
  • Alternativen: Was würde der Mitarbeiter beim nächsten Mal anders machen?
  • Feedback: Welche Beobachtungen hat der Coach gemacht? Wie hat er die Situation gesehen?
  • Austausch: An welchen Punkten sind sich Mitarbeiter und Coach einig? An welchen Punkten kommen sie unterschiedlichen Einschätzungen?
  • Erarbeiten von Lösungsansätzen: Was soll oder muss sich ändern? Und was muss dafür getan werden?

Die OSKAR-Methode

Auch die OSKAR-Methode zielt darauf ab, gemeinsam mit dem Mitarbeiter Lösungen zu entwickeln oder Ziele zu definieren. Dies erfolgt in fünf Schritten:

  1. Outcome: Welches Ergebnis soll erreicht werden?
  2. Scale: Wie ist der Ist-Zustand? Wo sieht sich der Mitarbeiter mit Blick auf das angestrebte Ergebnis auf einer Skala von 1 bis 10 momentan?
  3. Know-how: Welches Wissen oder welche Fähigkeiten muss sich der Mitarbeiter aneignen, um das angestrebte Ziel zu erreichen? Wie kann der Weg zum Ziel aussehen?
  4. Affirm & Action: Über welche Fähigkeiten und Kompetenzen verfügt der Mitarbeiter bereits, an die er anknüpfen kann und die ihm vermitteln, dass er etwas kann und bereits eine gute Ausgangslage für die Zielerreichung hat? Welche Aktionen können daraus abgeleitet werden?
  5. Review: Welche Fortschritte wurden inzwischen erreicht? Traten Schwierigkeiten auf? Müssen geplante Schritte geändert werden? Welche Erfolge, wenn auch kleine, haben sich eingestellt?

Zirkuläre Fragen

Das zirkuläre Fragen ist eine Coaching Methode, bei der es um Perspektivwechsel geht. Dabei werden die Emotionen und Reaktionen zwischen zwei Personen über eine dritte Person erfragt.

Der Wechsel der Beobachterposition und der Sichtweise soll die Mitarbeiter dazu anregen, zu äußern, welche Wünsche, Bedürfnisse und Ansichten andere Kollegen vermutlich haben. Auf diese Weise werden neue Denkprozesse angestoßen und der Weg für Veränderungen geebnet.

 

Die Wunderfrage

Bei dieser Methode stellt der Coach die sogenannte Wunderfrage. Sie lautet ungefähr so: „Stellen Sie sich vor, es geschieht ein Wunder: Während Sie nachts schlafen, erscheint eine gute Fee und löst alle Ihre persönlichen Probleme. Als Sie morgens aufwachen, wissen Sie nichts von dem Wunder. Woran würden Sie trotzdem erkennen, dass ein Wunder passiert ist? Was wäre anders?“

Die Wunderfrage soll dem Mitarbeiter dabei helfen, seine persönlichen Ressourcen zu erkennen, andere Sichtweisen zu entwickeln und neue Ansätze für bestehende Probleme aufzuspüren. Dies wird möglich, weil die Wunderfrage einerseits ein unwirkliches Szenario zeichnet, bei dem keine direkten Konsequenzen drohen. Andererseits erlaubt das Szenario aber doch, das Wunder auf reale Alltagssituationen zu übertragen.

 

Sokratisches Gespräch

Das sokratische Gespräch wird auch als Mäeutisches Interview bezeichnet. Es unterstützt den Mitarbeiter durch konkrete Fragen dabei, den jeweiligen Sachverhalt selbst zu erarbeiten.

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Die Idee dahinter ist, dass der Mitarbeiter lernen soll, sich selbst ein Urteil zu bilden und seine Meinung zu vertreten, indem er nachdenkt und argumentiert. Insofern soll diese Coaching Methode dem Mitarbeiter Selbstvertrauen geben und ihm das Selbstbewusstsein vermitteln, Ansichten von anderen nicht blind zu übernehmen, sondern zu hinterfragen.

Natürlich war das nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus der Palette der Möglichkeiten beim Coaching. Und generell ist das Coaching meist als Prozess ausgelegt. Deshalb bleibt es üblicherweise nicht bei einem Gespräch, sondern es finden mehrere Sitzungen statt. In diesem Zuge werden dann meist auch mehrere Coaching Methoden miteinander kombiniert.

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Sabine Nauer - Trainingsentwickler und Beraterin in Personalentwicklung, Michael Patzek - Personalreferent, Maike Müller - Trainingscoach für Führungskräfte, sowie Ferya Gülcan - Redakteurin, Unternehmerin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zur Motivation von Mitarbeitern, Weiterbildung von Führungskräften und dem Personalwesen.

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