Studien zur Arbeitsmotivation – das zählt für Mitarbeiter wirklich, Teil 1

Studien zur Arbeitsmotivation – das zählt für Mitarbeiter wirklich, Teil 1

Bei jedem Arbeitgeber stehen motivierte Mitarbeiter:innen ganz oben auf der Wunschliste. Jene Mitarbeiter:innen, die gerne zur Arbeit kommen, ihre Aufgaben zuverlässig erledigen, sich engagiert einbringen und Lösungen finden. Solche, die stets ein Lächeln auf den Lippen haben und selbst in den stressigsten Situationen einen kühlen Kopf bewahren und kräftig mit anpacken.

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Studien zur Arbeitsmotivation - das zählt für Mitarbeiter wirklich, Teil 1

Motivation ist ein Schlüsselfaktor im Erfolgsgetriebe eines Unternehmens. Doch wie bleibt die Arbeitsmotivation bestehen?

Schließlich gibt es auch genug Mitarbeiter:innen, die zunächst durchaus motiviert und engagiert waren, wegen irgendwelcher Vorfälle aber im Laufe der Zeit nur noch zum Dienst nach Vorschrift übergegangen sind. Was also können Unternehmen tun, um die Motivation ihrer Mitarbeiter:innen zu fördern und zu erhalten?

Studien zur Arbeitsmotivation liefern Antworten darauf, was für Mitarbeiter wirklich zählt:

Harmonisches Umfeld als wichtiger Motivator

Die Motivation, das Umfeld und Stress sind miteinander verbunden. Diesen Zusammenhang kann jeder für sich selbst feststellen. So zum Beispiel, wenn jemand schon seit vielen Jahren Mitglied in einem Verein ist und dann eine neue Person dazukommt, mit der die Chemie nicht stimmt.

Dabei muss es gar nicht so sein, dass die ganze Gruppe mit dem neuen Mitglied nicht warm wird. Es reicht schon, wenn wir selbst mit dieser Person nichts anfangen können.

Auf einmal ändert sich durch das neue Gruppenmitglied die ganze Situation. Was vorher immer leicht gefallen ist, wird nun anstrengend. Wir fangen an, uns ständig selbst zu hinterfragen, wir vergleichen und uns fallen Dinge auf, die uns bisher eigentlich nie groß gestört haben.

Die früher geselligen und unterhaltsamen Treffen werden nervig und lästig. Eine einzige Person, die stichelt oder mobbt, kann bewirken, dass aus Spaß Stress wird und die Motivation verloren geht.

Dieses Szenario lässt sich genauso auf die Arbeitswelt übertragen. Tatsächlich sagen viele Arbeitnehmer:innen, dass für sie ein gutes und harmonisches Miteinander mehr zählt, als ein höheres Gehalt.

Die ManpowerGroup hat vor einiger Zeit eine Studie zur Arbeitsmotivation durchgeführt. Die wichtigsten Erkenntnisse dabei waren diese:

Arbeitsmoral

Bei über 80 Prozent der Befragten hängt die Arbeitsmoral vom Arbeitsumfeld ab. Die Kolleg:innen selbst, die Zusammenarbeit mit ihnen und die Aufmerksamkeiten der Vorgesetzten lassen die eigene Arbeitsmoral kräftig nach oben steigen.

Für 46 Prozent der Befragten ist das Verhältnis zu den Kolleg:innen und Vorgesetzten sogar das ausschlaggebende Kriterium für die Arbeitshaltung.

Flexibilität

Auch Flexibilität hat einen positiven Einfluss auf die Arbeitsmoral. Außerdem verringert sie den Stress. Rund 34 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass für sie flexible Arbeitszeiten eine wichtige Rolle spielen.

Dabei können die flexiblen Arbeitszeiten entweder durch Gleitzeit oder über ein Arbeitskonto realisiert werden.

Entscheidend ist, dass die Arbeitnehmer:innen die Möglichkeit haben, auch mal etwas später anzufangen oder früher Feierabend zu machen.

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Gemeinsamkeiten

Einige Arbeitnehmer:innen legen keinen großen Wert darauf, für andere sind Gemeinsamkeiten wichtig.

30 Prozent der Befragten erklärten, dass es ihnen ein persönliches Anliegen ist, sich auch außerhalb der Arbeit gut mit den Kolleg:innen zu verstehen und gelegentlich vielleicht sogar privat mal etwas zu unternehmen.

Team

24 Prozent der Befragten räumten dem Team einen hohen Stellenwert ein. Maßgeblich an dieser Stelle ist aber, dass es wirklich um ein echtes Team geht.

Ein echtes Team zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Mitglieder als eine Gruppe fühlen, miteinander arbeiten und füreinander einstehen.

Bloß weil mehrere Mitarbeiter:innen zu einer Abteilung gehören und sich während der Arbeitszeit in einem Raum befinden, sind sie noch kein Team.

Versorgung

Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass sich der Arbeitgeber um sie kümmert. Dabei sind gar keine großen Gesten und Aktivitäten notwendig.

Es reicht schon aus, wenn der Arbeitgeber kostenfrei Kaffee und Getränke zur Verfügung stellt. Bereits so eine Versorgung wirkt schon motivierend.

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Wertschätzung als grundlegendes Motivationsmittel

In der Studie zeigte sich auch, dass Mitarbeiter:innen dann Motivation an den Tag legen, wenn sie sich gut aufgehoben und wertgeschätzt fühlen.

Sind Mitarbeiter:innen mit und an ihrem Arbeitsplatz rundum zufrieden, sind 64 Prozent von ihnen sogar dazu bereit, Abstriche beim Gehalt zu machen. Fühlt sich die Arbeit sinnvoll, lohnend und erfüllend an und stimmt auch das Betriebsklima, fällt weniger Gehalt kaum ins Gewicht.

Aber die Befragung machte ebenso deutlich, dass es vor allem zwei Dinge gibt, die die Motivation gewaltig ausbremsen:

  • Langeweile: Niemand möchte sich auf der Arbeit langweilen. Langeweile am Arbeitsplatz setzen viele Mitarbeiter:innen mit verschwendeter Lebenszeit gleich. Selbst ein hohes Gehalt kann das nicht ausgleichen. Hinzu kommt, dass Langeweile Stress auslöst und damit einer engagierten Arbeitsweise im Weg steht.
  • Work-Life-Balance: Auch wenn die Arbeit viel Spaß macht, soll sie nicht das ganze Leben bestimmen. Arbeitnehmer:innen wünschen sich ein gesundes Gleichgewicht aus Arbeit und Freizeit. 55 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass es für sie völlig in Ordnung wäre, nur vier Tage pro Woche zu arbeiten und im Gegenzug weniger Geld zu verdienen.

Bleibt aber die Frage, wie Unternehmen die Erkenntnisse aus Studien zur Arbeitsmotivation nutzen und in der Praxis umsetzen können. Dieser Frage gehen wir im 2. Teil nach!

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Sabine Nauer - Trainingsentwickler und Beraterin in Personalentwicklung, Michael Patzek - Personalreferent, Maike Müller - Trainingscoach für Führungskräfte, sowie Ferya Gülcan - Redakteurin, Unternehmerin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zur Motivation von Mitarbeitern, Weiterbildung von Führungskräften und dem Personalwesen.

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