Team motivieren – Weiterbildungen
Durch die Möglichkeit, an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen, kann ein Unternehmen seine Anerkennung zum Ausdruck bringen, Anreize schaffen und Aufstiegschancen eröffnen. Insofern können Weiterbildungen ein wirksames Motivationsmittel sein. Allerdings müssen die Voraussetzungen stimmen.
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Zahlen sind nicht alles
Um Leistungen, Ergebnisse und Erfolge zu messen, sind Zahlen ein probates Mittel. Denn Zahlen liefern klare Werte und sprechen eine eindeutige Sprache. Eine geplante Investition etwa lässt sich mit einer konkreten Kosten-Nutzen-Rechnung gut beurteilen. Bei beruflichen Weiterbildungen für das Team sieht die Sache etwas anders aus.
Zwar investiert das Unternehmen auch dadurch in seine Zukunft. Doch während die Kosten genau beziffert werden können, lässt sich der Nutzen von Weiter- und Fortbildungen bestenfalls schätzen. Vor allem in wirtschaftlich ungewissen oder schwierigen Zeiten werden Maßnahmen, die Mitarbeiter weiterbilden und qualifizieren, deshalb gerne auf Eis gelegt.
Stattdessen wird das Geld lieber für Investitionen genutzt, bei denen der Effekt eindeutig beziffert werden kann. Allein der Aspekt, dass sich der Nutzen von Weiterbildungen nicht als konkrete, messbare Zahl definieren lässt, sollte ein Unternehmen aber nicht von dieser Investition abhalten.
Denn Fort- und Weiterbildungen für das Team können nicht nur den Unternehmenserfolg sichern und einem drohenden Fachkräftemangel in den eigenen Reihen entgegenwirken, sondern auch ein sehr wirksames Motivationsmittel sein.
Weiterbildungen sichern Fachwissen
Veraltete Geräte, defekte Maschinen, umständliche Abläufe oder verbesserungswürdige Organisationsstrukturen sind natürlich alles andere als optimal. Aber andersherum bringen selbst die besten Rahmenbedingungen nicht viel, wenn das Team nicht ebenso auf dem neuesten Stand ist. Die Marktsituation befindet sich in einem stetigen Wandel.
Neue Technologien, Angebote aus aller Welt und der demographische Wandel sind nur drei Beispiele für Faktoren, die die Konkurrenzsituation verschärfen. Wenn ein Unternehmen mit den Entwicklungen nicht Schritt halten kann, wird es früher oder später seine Marktposition verlieren und auf der Strecke bleiben. Aus Sicht der Kunden sind Unternehmen zudem austauschbar.
Wenn ein Konkurrent bessere Leistungen, eine höhere Qualität oder attraktivere Konditionen bietet, werden sie zu ihm wechseln. Fort- und Weiterbildungen stellen sicher, dass die Mitarbeiter auf dem Laufenden bleiben, ihr Fachwissen vertiefen, kontinuierlich ausbauen und im Ergebnis gewinnbringend für das Unternehmen einsetzen können.
Durch Weiterbildungen das Team motivieren
Kompetente Fachkräfte in den eigenen Reihen sind aber nur ein Aspekt von Weiterbildungen. Mit Blick auf den Nutzen ist die Motivationswirkung mindestens genauso wichtig. Ermöglicht der Arbeitgeber seinem Team, sich beruflich weiterzubilden, bringt er damit seine Wertschätzung zum Ausdruck. Schließlich geht es bei Fort- und Weiterbildungen weniger darum, vorhandene Wissenslücken zu schließen.
Vielmehr handelt es sich um Maßnahmen, die signalisieren, dass der Arbeitgeber seinem Team etwas zutraut. Er möchte seine Mitarbeiter fördern und sie darin unterstützen, sich weiterzuentwickeln, ihr Potenzial auszuschöpfen und ihre Stärken einzubringen.
Gleichzeitig schafft er damit Anreize, denn die Mitarbeiter sehen, dass Ihr Engagement und Ihre Leistungen dahingehend belohnt werden, dass sie es im Unternehmen zu etwas bringen können.
Von Weiterbildungen profitieren in dieser Hinsicht also beide Seiten:
Die Mitarbeiter fühlen sich anerkannt und eignen sich Fachwissen an, das sie zu wertvollen und wichtigen Fachkräften macht. Das Unternehmen schafft ein Klima, das es den Mitarbeitern ermöglicht, ihre Stärken einzubringen. Die Wertschätzung und die Aufstiegsmöglichkeiten erhöhen die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz, motivieren und stärken die Bereitschaft, diesem Arbeitgeber treu zu bleiben.
Die Voraussetzungen müssen stimmen
Allerdings sind Weiterbildungen kein Wundermittel. Damit Weiterbildungen als Motivationsinstrument funktionieren, müssen die Voraussetzungen stimmen. Ein wesentlicher Punkt in diesem Zusammenhang ist die Kommunikation. Die Mitarbeiter müssen Weiterbildungen als Chance verstehen, durch die ihnen das Unternehmen ermöglicht, sich weiterzuentwickeln, sich Aufstiegschancen zu schaffen und mehr Verantwortung zu übernehmen.
Außerdem muss das Unternehmen die Potenziale der jeweiligen Mitarbeiter erkennen und berücksichtigen. Es macht wenig Sinn, das gesamte Team in eine gemeinsame Weiterbildungsmaßnahme zu schicken, wenn die Bildungsstände sehr unterschiedlich sind.
Oder wenn die Aufgabenbereiche so aufgeteilt sind, dass einige Teammitglieder ohnehin nie die Gelegenheit haben werden, das neu angeeignete Wissen in ihrem Arbeitsalltag zu nutzen.
In diesem Fall stellt sich keine Motivationswirkung ein. Im Gegenteil werden die Mitarbeiter eher genervt sein, weil sie schon wieder irgendein blödsinniges Seminar besuchen sollen. Wie für jedes andere Motivationsmittel gilt somit auch für Weiterbildungen, dass sie dann effektiv sind, wenn sie richtig und mit dem Charakter von Belohungen eingesetzt werden.
Bei den Weiterbildungsprogrammen selbst geht der Trend zum sogenannten Blended Learning. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus klassischer Wissensvermittlung durch einen Lehrer, Lerneinheiten über das Internet oder das Intranet und einem Training on the Job. Auf diese Weise knüpfen die Weiterbildungen am beruflichen Alltag an und ermöglichen, das neue Know-how direkt anzuwenden.
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