Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?

Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?

Die Arbeitslosenquote ist auf einem vergleichsweise niedrigen Stand. Für Unternehmen wird es so immer schwerer, qualifizierte Fachkräfte und Nachwuchstalente zu finden, für sich zu gewinnen und langfristig an sich zu binden. Auf der anderen Seite ist es kein Geheimnis, dass zufriedene Mitarbeiter mehr leisten.

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Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus

Mitarbeiter, die sich an ihrem Arbeitsplatz wohl fühlen und sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren, arbeiten produktiver. Sie bringen sich stärker ein, sind motivierter und engagierter.

Doch Umfragen und Studien belegen immer wieder, dass in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit oft noch recht viel Luft nach oben ist. Viele Mitarbeiter sind zwar nicht unglücklich. Aber sie sind eben auch nicht (mehr) unbedingt bereit, sich tagtäglich begeistert in die Arbeit zu stürzen, ihr Bestes zu geben und sich loyal hinter ihren Arbeitgeber zu stellen.

Im Gegenzug schreiben sich zwar viele Unternehmen die Mitarbeitermotivation auf die Fahnen. Doch in der Praxis gestaltet sich die Umsetzung oft schwierig. Mit gelegentlichen Prämien, ein, zwei Kursen zur Weiterbildung oder einer neuen Kaffeemaschine für den Pausenraum ist es eben nicht getan.

Damit stellt sich die Frage: Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus? Was kann ein Unternehmen tun, um sowohl talentierte Bewerber für sich zu gewinnen als auch das Potenzial der eigenen Mitarbeiter besser zu nutzen?

Letztlich sind es vor allem sieben Punkte, die einen Arbeitgeber attraktiv werden lassen:

Punkt 1: Vernünftige Bezahlung 

Natürlich ist Geld nicht alles. Und allein eine überdurchschnittlich hohe Bezahlung macht noch keinen attraktiven Arbeitgeber aus. Aber Mitarbeiter brauchen genug Geld, um ihre Rechnungen zu bezahlen und einen anständigen Lebensstandard zu finanzieren.

Kein Mitarbeiter kann sich voll auf seine Arbeit konzentrieren, wenn er sich ständig Gedanken darüber machen muss, wie er bis zum Monatsende über die Runden kommen soll. Zudem sollte es für den Arbeitgeber selbstverständlich sein, dass er gute Arbeit auch entsprechend gut und pünktlich bezahlt.

Attraktive Arbeitgeber gehen aber noch einen Schritt weiter: Sie beteiligen die Mitarbeiter am gemeinsam erzielten Erfolg. Zum Beispiel in Form von Gewinnbeteiligungen, leistungsbezogenen Prämien oder Aktien. Wenn alle einen Beitrag dazu geleistet haben, dass das Unternehmen läuft und erfolgreich ist, dann sollten auch alle etwas davon haben.

Punkt 2: Respektvolles Zuhören

Respekt und Wertschätzung sind die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Manager und Führungskräfte sollten es nicht als Selbstverständlichkeit betrachten, dass die Mitarbeiter einen guten Job machen. Vielmehr sollten sie die Leistungen bewusst wahrnehmen und entsprechend anerkennen.

Dazu gehört auch, den Mitarbeitern zuzuhören und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Wenn die oberen Etagen nicht wissen oder einfach ignorieren, was aus Sicht der unteren Etagen falsch läuft, können weder Änderungen noch Verbesserungen stattfinden. Wichtig ist außerdem, die Mitarbeiter dazu zu ermutigen, ihre Ideen und Lösungen einzubringen.

Wenn der Arbeitgeber jeden Ansatz von vorneherein abblockt, bremst er nicht nur die Motivation seiner Mitarbeiter aus. Sondern er verschenkt auch die Chance auf frische Impulse und kreative Innovationen.

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Punkt 3: Raum zur Verwirklichung

Ein attraktiver Arbeitgeber ermöglicht seinen Mitarbeitern, sich in der Arbeit zu entfalten und zu verwirklichen. Er nimmt die Mitarbeiter nicht wie kleine Kinder ständig an die Hand und schreibt ihnen nicht jeden einzelnen Arbeitsschritt vor. Stattdessen behandelt er seine Mitarbeiter wie Erwachsene, die selbst entscheiden können, wann sie ihren Job wie am besten erledigen.

Dafür schafft der Arbeitgeber die Rahmenbedingungen, indem er klar und eindeutig definiert, welche Leistungen und Ziele für den jeweiligen Arbeitsplatz vorgegeben sind. Innerhalb dieser Grenzen können die Mitarbeiter dann eigenständig agieren.

Zu Motivation in diesem Sinne gehört auch, dass der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern ermöglicht, dazuzulernen, sich neue Fähigkeiten anzueignen und die vorhandenen Kompetenzen auszubauen.

Dazu kann der Arbeitgeber Weiterbildungsmaßnahmen anbieten oder den Mitarbeitern anspruchsvollere Aufgaben übertragen. Genauso ist denkbar, dass der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern einräumt, einen bestimmten Teil ihrer Arbeitszeit für eigene Projekte zu verwenden, die sowohl die Mitarbeiter als auch das Unternehmen voranbringen können.

Punkt 4: Arbeit mit Mehrwert

Einen attraktiven Arbeitgeber zeichnet aus, dass er nicht nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Vielmehr steht er für Produkte oder Dienstleistungen, die für die Zielgruppe einen klaren Mehrwert haben. Gleichzeitig vermittelt er den Mitarbeitern, dass ihre Arbeit wichtig und sinnvoll ist.

Wenn Mitarbeiter den Sinn ihrer Arbeit erkennen und ihre erbrachten Leistungen mit einem positiven Gefühl verknüpfen, überträgt sich das auch auf die Haltung gegenüber ihrem Arbeitgeber.

Punkt 5: Bewertungen in beide Richtungen

Eine offene und faire Kommunikation ist für ein vertrauensvolles und produktives Miteinander unverzichtbar. Und im Idealfall erfolgt die Leistungsbewertung in beide Richtungen. So finden zum einen regelmäßig Gespräche statt, bei denen die Führungskraft ihren Mitarbeitern ein Feedback zu deren Arbeit gibt und die Weichen für die nächste Zeit gestellt werden.

Zum anderen haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, die Leistungen ihres Vorgesetzten zu beurteilen und zu bewerten.

Natürlich setzt das bei allen Beteiligten die Bereitschaft voraus, konstruktive Kritik anzunehmen und die eigenen Leistungen zu hinterfragen. Doch auf diese Weise ist jedem klar, wo er steht. Gleichzeitig lassen sich Unstimmigkeiten, Missverständnisse und ein Getuschel hinter dem Rücken vermeiden.

Punkt 6: Gesunder Arbeitsplatz

Ein attraktiver Arbeitgeber sorgt für eine Arbeitsumgebung, die ein vernünftiges und sicheres Arbeiten ermöglicht. Dazu gehören natürlich entsprechend ausgestattete Arbeitsplätze und ordentliche Arbeitsmittel. Aber auch ein ansprechender Pausenraum und ein Platz, an dem die Mitarbeiter zur Ruhe kommen und kurz durchatmen können, sind wichtig.

Gleichzeitig sollte die Führungskraft darauf achten, dass die Mitarbeiter ihre Pausen auch wirklich machen. Denn nur dann bleiben sie konzentriert und produktiv.

Weil eintönige Körperhaltungen ungesund sind und oft der Ausgleich zur Arbeit fehlt, nehmen viele Arbeitnehmer betriebliche Sportmöglichkeiten oder Zuschüsse zum Beitrag fürs Fitnessstudio gerne an. Attraktiv ist zudem ein hochwertiges und gesundes Speisenangebot in der Kantine.

Punkt 7: Work-Life-Balance

Das moderne Leben mit unterschiedlichen Familienmodellen und veränderten Umständen lässt das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben immer wichtiger werden. Ein attraktiver Arbeitgeber schafft Flexibilität, indem er verschiedene Arbeitszeitmodelle anbietet.

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Auch die Möglichkeit, zumindest einen Teil der Arbeit im Home-Office zu erledigen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Davon profitieren zum Beispiel Mitarbeiter, die lange Anfahrtswege haben, aber genauso auch Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen.

Ein weiterer Punkt, der bei vielen Mitarbeitern sehr weit oben auf der Wunschliste steht, sind betriebseigene Kitas und Kindergärten oder wenigstens Unterstützung bei der Suche und der Finanzierung der Kinderbetreuung.

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Sabine Nauer - Trainingsentwickler und Beraterin in Personalentwicklung, Michael Patzek - Personalreferent, Maike Müller - Trainingscoach für Führungskräfte, sowie Ferya Gülcan - Redakteurin, Unternehmerin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zur Motivation von Mitarbeitern, Weiterbildung von Führungskräften und dem Personalwesen.

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