Motivationstechniken

Motivationstechniken

 

Wenn ein Unternehmen langfristig erfolgreich sein und bleiben möchte, braucht es motivierte Mitarbeiter. Motivierte Mitarbeiter sind Mitarbeiter, die nicht einfach nur pünktlich zur Arbeit erscheinen und ihren Job machen.

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Sondern Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit kommen und bereit sind, ihre eigenen Ideen einzubringen und ihr Potenzial abrufen, um einen möglichst guten Job zu machen. Nun ist diese Motivation aber keine Selbstverständlichkeit. Ein Mitarbeiter, der seine Arbeitsstelle neu antritt, ist zwar in aller Regel motiviert, engagiert und leistungsbereit.

Im Laufe der Zeit schleicht sich aber eine gewisse Routine ein. Tragen dann noch die Arbeitsbedingungen dazu bei, dass sich eine Art Gleichgültigkeit oder gar eine Unzufriedenheit einstellt, ist es um die Motivation oft nicht mehr allzu gut bestellt. An dieser Stelle ist also das Unternehmen gefragt, denn das Unternehmen hat einen entscheidenden Anteil daran, wie motiviert seine Mitarbeiter sind.

 

Wie motiviere ich meine Mitarbeiter?

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Motivationstechniken, auf die ein Unternehmen zurückgreifen kann. Oft gehen Unternehmen aber einen scheinbar einfachen Weg: Sie schaffen finanzielle Anreize. Dazu gehört zum einen, dass sie ihren Mitarbeitern ein Entgelt bezahlen, das über dem Durchschnitt liegt.

Zum anderen stellen sie ihren Mitarbeitern Prämien und Bonuszahlungen für besonders gute Leistungen in Aussicht. Das Problem an diesem Ansatz ist nur, dass finanzielle Anreize keine dauerhafte Motivation sicherstellen. Kurzfristig spricht eine attraktive Vergütung natürlich für einen Job.

Und wenn Mitarbeiter deutlich weniger verdienen als das, was ihnen ein anderer Arbeitgeber für die gleiche Leistung bezahlen würde, hat dies einen demotivierenden Effekt.

Andersherum geht die Rechnung aber meist nicht auf. Nur weil die eigenen Mitarbeiter mehr verdienen als ihre Kollegen bei der Konkurrenz, sind sie dadurch nicht automatisch auch motivierter.

Dies liegt zum einen daran, dass die überdurchschnittliche Vergütung keine Besonderheit bleibt, sondern arbeitsvertraglich vereinbart ist und damit zur Selbstverständlichkeit wird. Zum anderen haben Bonussysteme bei genauerem Hinsehen einen komischen Beigeschmack.

Schließlich sehen die Vereinbarungen im Arbeitsvertrag vor, dass ein Mitarbeiter bestimmte Leistungen erbringt und dafür ein Entgelt bekommt. Stellt ihm der Arbeitgeber nun eine Prämie oder einen Bonus in Aussicht, unterstellt er dem Mitarbeiter damit indirekt, dass der Mitarbeiter nicht seine volle Leistung abruft.

Würde der Arbeitgeber davon ausgehen, dass der Mitarbeiter 100 Prozent Leistungsbereitschaft zeigt, würde er von Anfang an das volle Entgelt bezahlen. Durch die Bonuszahlung behält er sich aber eine Reserve ein, die nur dann zur Auszahlung kommt, wenn der Mitarbeiter tatsächlich die volle Arbeitsleistung erbracht hat. Um seine Mitarbeiter dauerhaft zu motivieren, sind allein finanzielle Anreize also kein geeignetes Mittel.

 

Was sind extrinsische und intrinsische Motivation?

Bevor es um die Auswahl und Umsetzung von Motivationstechniken geht, sollte zunächst einmal geklärt sein, was Motivation überhaupt ist. Auf eine einfache Formel gebracht, ist Motivation der Grund dafür, warum ein Mensch ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt.

 

Die Wissenschaft unterscheidet dabei die
extrinsische von der intrinsischen Motivation:

  • Die extrinsische Motivation entsteht durch Einflüsse von außen. Stellt der Arbeitgeber einem Mitarbeiter beispielsweise eine Prämie, eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung in Aussicht, motiviert er dadurch extrinsisch. Diese Form der Motivation funktioniert aber nicht nur in positiver, sondern auch in negativer Ausprägung.

Droht der Arbeitgeber einem Mitarbeiter eine Abmahnung oder gar eine Kündigung an, wenn dieser ein bestimmtes Fehlverhalten nicht abstellt, ist dies ebenfalls eine Form der extrinsischen Motivation. Aus Sicht des Mitarbeiters führt die extrinsische Motivation also zum Gedankengang: „Ich verhalte mich/arbeite so, weil ich muss, denn andernfalls …“

 

  • Die intrinsische Motivation entsteht von innen heraus. Der Mitarbeiter ist motiviert, weil ihm seine Arbeit Spaß macht, er sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt oder er in dem Job eine spannende Herausforderung sieht. Die intrinsische Motivation basiert somit auf dem Gedankengang des Mitarbeiters: „Ich verhalte mich/arbeite so, weil ich es so möchte.“

 

Noch mal: Wie motiviere ich meine Mitarbeiter?

Extrinsische Motivationsmittel bündeln die Aufmerksamkeit. Allerdings zeigt die Aussicht auf eine Belohnung (oder auch eine Strafe) nur solange Wirkung, bis die Belohnung erreicht wurde. Außerdem fördert die Aussicht auf eine Belohnung nur dann die Motivation, wenn

  • es um Routineaufgaben oder Tätigkeiten mit klaren, nachvollziehbaren Regeln geht,
  • das Ziel eindeutig und unmissverständlich feststeht und
  • jeder Mitarbeiter weiß, wie er das vorgegebene Ziel erreichen kann.

Ein Beispiel für eine Tätigkeit, bei der die extrinsische Motivation durchaus funktionieren kann, ist Akkordarbeit. Hier sind die Rahmenbedingungen und die Abläufe klar und der Mitarbeiter weiß, dass er eine Prämie bekommt, wenn er eine bestimmte Stückzahl abliefert. Geht es hingegen um Aufgaben,

  • die keine Routinetätigkeiten sind,
  • kreative Ansätze erfordern und bei denen der Lösungsweg erst noch erarbeitet werden muss oder an die jeder Mitarbeiter anders herangeht, sind extrinsische Motivationsmittel keine sinnvolle Idee.

 

Dies liegt daran, dass sich die Mitarbeiter weniger auf die Aufgabe also solches konzentrieren werden. Stattdessen werden sie ihren Fokus darauf legen, wie sie die Prämie, Bonuszahlung oder Beförderung am ehesten erreichen. Eine extrinsische Motivation hätte hier also zur Folge, dass die Mitarbeiter weniger der Sache wegen, sondern hauptsächlich der Belohung wegen arbeiten.

Für die Mitarbeiterförderung im Unternehmensalltag heißt das, dass das Unternehmen einen gesunden Mittelweg zwischen extrinsischen und intrinsischen Motivationstechniken finden muss. Es gilt, die Mitarbeiter so zu motivieren, dass ihre Motivation von innen heraus kommt und steuernde Einflüsse von außen nur einen geringen Anteil ausmachen oder als besondere Zusatzmaßnahme eingesetzt werden.

Hierbei wiederum helfen allgemeingültige und gängige Motivationsmaßnahmen nur bedingt weiter. Es gibt kein Patentrezept, das einem Unternehmen Mitarbeiter beschwert, die voller Eifer und Elan an ihre Arbeit gehen und bereit sind, sich aktiv einzubringen.

Deshalb sollte das Unternehmen für sich überlegen, wie es ein motivierendes Arbeitsklima schaffen kann, das die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter fördert.

 

Wichtige Instrumente in diesem Zusammenhang sind:

  • eine faire und leistungsgerechte Bezahlung
  • ein Führungsstil, der zwar gewisse Regeln vorgibt, den Mitarbeitern aber genug Vertrauen und Freiraum schenkt, um eigenständig, selbstbewusst und kreativ zu agieren.
  • eine Unternehmenskultur, die Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.

 

Ein Unternehmen sollte für sich die Frage beantworten:

“Was habe ich zu bieten oder kann ich unternehmen, damit meine Mitarbeiter gerne für mich arbeiten?”

Die Antwort auf diese Frage gibt die Marschrichtung für geeignete und sinnvolle Motivationsmittel vor.

 

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Ein Gedanke zu „Motivationstechniken“

  1. Wir setzen in unserem Unternehmen vor allem auf intrinsische Motivation: Wir lassen die Mitarbeiter oft sehen, was sie durch ihre Arbeit bewirken und gestalten sie auch möglichst variabel. Laut Glassdoor fahren wir damit auch ziemlich gut… 😉

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