Personalführung

Personalführung

 

Qualifiziertes, motiviertes und zufriedenes Personal ist das wertvollste Gut eines Unternehmens. Nicht umsonst besagt eine alte Unternehmerweisheit, dass “ein Unternehmen nur so gut ist wie seine Mitarbeiter”. Eigentlich ist das auch ganz klar, denn die modernsten Maschinen, die hochwertigsten Produkte und die besten Ideen bringen einem Unternehmen nichts, wenn es niemanden gibt, der die Arbeit macht.

Anzeige

Auf der anderen Seite reicht es aber auch nicht aus, wenn die Mitarbeiter nur ihre Arbeit machen. Stattdessen ist wichtig, dass sie ihre Arbeit möglichst gut machen und so ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Voraussetzung dafür, dass sich das Personal motiviert und engagiert ans Werk macht, sich mit dem Unternehmen verbunden fühlt und sich für das Unternehmen stark macht, ist ein positives Betriebsklima.

Ein positives Betriebsklima lebt von Arbeitsbedingungen, die es den Mitarbeitern ermöglichen, ihre Aufgaben erfolgreich zu erledigen, ihre Ideen einzubringen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Solche Arbeitsbedingungen zu schaffen, gehört zu den Hauptaufgaben der Personalführung.

 

Verschiedene Führungsstile als Instrumente der Personalführung

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ein Umdenken im Bereich der Mitarbeiterführung stattgefunden hat. Noch zu Beginn der 1990er-Jahre war der Chef die unumstrittene Nummer 1 in vielen Unternehmen. Die Hierarchie war ganz klar gegliedert und wie eine Pyramide aufgebaut: Ganz oben stand der Firmenchef und bildete als Geschäftsleitung die Spitze.

Darunter folgten Abteilungsleiter und andere Führungskräfte, die für die verschiedenen Unternehmensbereiche zuständig waren. In Ihren Funktionen waren sie im Prinzip so etwas wie der verlängerte Arm des Chefs.

Ganz unten standen die Mitarbeiter, deren Aufgabe es war, die Anweisungen ausführen. Solche Unternehmensstrukturen sind heute nicht mehr zeitgemäß. Mitarbeiter, die sich an ihrem Arbeitsplatz nicht wohlfühlen und mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden sind, werden sich nämlich früher oder später nach einer Alternative umsehen.

Ein Unternehmen, das wettbewerbsfähig bleiben und seine Position erfolgreich behaupten möchte, kann es sich aber nicht leisten, seine qualifizierten Leistungsträger zu verlieren.

Also wurden unzählige Theorien und Konzepte entwickelt, die Modelle zur idealen Form der Personalführung beschreiben sollen. Neben verschiedenen Instrumenten und Methoden wurden in diesem Zuge auch unterschiedliche Führungsstile definiert. Je nach Quelle und Sichtweise schwankt die Anzahl der Führungsstile. Der klassische Ansatz geht aber von drei Grundführungsstilen aus.

So gibt es zum einen den autoritären Führungsstil.

Er kennzeichnet sich dadurch, dass der Vorgesetzte derjenige ist, der das Sagen hat und die Entscheidungen trifft. Die Mitarbeiter erhalten kommando- oder befehlsartige Anweisungen, die sie auszuführen haben. In bestimmten Situationen ist der autoritäre Führungsstil zweifelsohne angemessen, beispielsweise bei einem Notfalleinsatz. Am Unfallort muss der Verantwortliche klare und unmissverständliche Kommandos geben. Im Unternehmensalltag führt der autoritäre Führungsstil auf Dauer aber zur Demotivierung der Mitarbeiter.

Der zweite Führungsstil ist der Laissez-faire-Führungsstil, der das Gegenteil vom autoritären Führungsstil ist. Laissez faire bedeutet übersetzt soviel wie machen oder gewähren lassen. Der Laissez-faire-Führungsstil kennzeichnet sich dadurch, dass sich der Vorgesetzte weitgehend zurückzieht.

Er überlässt dem Personal die Organisation und die Entscheidungen. Problematisch an diesem Führungsstil ist, dass klare Strukturen und verbindliche Ansagen fehlen. Da sich die Mitarbeiter an keinen Richtlinien orientieren können, kann schnell der Überblick verloren gehen.

 

Der demokratische Führungsstil für eine effektive Personalführung

Der dritte Führungsstil ist der demokratische Führungsstil. Im Prinzip ist er eine Mischung aus dem autoritären und dem Laissez-faire-Führungsstil. Beim demokratischen Führungsstil werden die Mitarbeiter in die Entscheidungen einbezogen.

Sie können ihre Meinung dazu äußern und eigene Lösungsvorschläge einbringen. Ideen werden besprochen, der Vorgesetzte lässt Widersprüche und Diskussionen zu. Die Mitarbeiter können eigenständig arbeiten, Verantwortung übernehmen und sich weiterentwickeln. Trotzdem bleiben die Hierarchiestrukturen erhalten. Vor allem bei wichtigen und weitreichenden Entscheidungen bleibt also der Chef derjenige, der das letzte Wort hat.

Diese Mischung aus klaren Vorgaben und Gestaltungsmöglichkeiten durch die Mitarbeiter hat sich in der Praxis bewährt. Allerdings wird heute noch ein anderer Ansatz favorisiert, nämlich das sogenannte situative Führen. Der Grundgedanke hinter diesem Konzept ist, dass es keinen Führungsstil gibt, der allen Mitarbeitern und jeder Situation gleichermaßen gerecht wird.

So braucht ein junger und unerfahrener Mitarbeiter eine andere Führung als ein erfahrener Experte auf seinem Gebiet. Ebenso muss ein motivierter und engagierter Mitarbeiter anders gefördert werden als ein lustloser oder überforderter Mitarbeiter.

Das situative Führen soll sich flexibel auf die jeweilige Ausgangssituation einstellen und die Instrumente einsetzen, die im aktuellen Moment am sinnvollsten erscheinen.

 

Teamarbeit und Weiterbildungen als Werkzeuge der Personalführung

Heute gilt die Teamarbeit als die effektivste Form der Zusammenarbeit. In einer Gruppe treffen verschiedene Charaktere aufeinander und jedes Teammitglied hat seine Stärken und seine Schwächen. Dadurch, dass jedes Teammitglied seine Stärken in die Gruppe einbringt, können die Schwächen der anderen Teammitglieder ausgeglichen werden.

Außerdem können sich die Teammitglieder gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Damit die Zusammenarbeit im Team funktioniert, muss die Personalführung aber den Besonderheiten der Gruppenarbeit Rechnung tragen. Leistungsstarke und kompetente Mitarbeiter werden nämlich schnell ihre Motivation verlieren, wenn immer nur die schwächeren Kollegen durch Weiterbildungen und Trainingsmaßnahmen gefördert werden.

Andersherum ist es für die schwächeren Mitarbeiter alles andere als motivierend, wenn sie ständig auf ihre Defizite hingewiesen werden und nur die Kollegen die lobenden und anerkennenden Worte abbekommen.

Überhaupt sind Personalentwicklungsmaßnahmen ein sehr wichtiges Instrument der modernen Personalführung. Zu diesen Maßnahmen gehören alle Methoden und Mittel, die die Mitarbeiter in ihrer fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung unterstützen, also unter anderem Seminare, Trainings, Coachings, Workshops, Umschulungen oder auch Versetzungen und Beförderungen.

Letztlich besteht das große Ziel der heutigen Personalführung darin, ein Arbeitsumfeld zu schaffen und eine Unternehmenskultur zu etablieren, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter am und mit ihrem Arbeitsplatz erhalten und verbessern. Das Unternehmen sichert sich so qualifizierte und leistungswillige Mitarbeiter, die dauerhaft in den eigenen Reihen bleiben.

Anzeige

Mehr Anleitungen, Tipps, Ratgeber und Vorlagen:

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


Autoren Profil:
FB / Twitter

Kommentar verfassen