Frust am Arbeitsplatz – Ursachen und Lösungen
Natürlich gibt es Mitarbeiter, die mit ihrem Job rundum zufrieden sind und sich mit ihrem Arbeitgeber verbunden fühlen. Die jährlichen Arbeitnehmerbarometer zeigen aber, dass dies bei der Mehrheit der Mitarbeiter so nicht der Fall ist.
Konkret sind es rund zwei Drittel aller Arbeitnehmer, die sich auf einen Dienst nach Vorschrift beschränken. Das bedeutet natürlich nicht, dass diese Mitarbeiter ihre Aufgaben nicht erledigen, die Anforderungen nicht erfüllen oder schlechte Leistungen abliefern.
Allerdings bleibt es eben bei den Soll-Vorgaben. Die Motivation und das Engagement, sich aktiv einzubringen und Spitzenleistungen abzurufen, bleiben auf der Strecke. Der Job ist ein Job und die Identifikation mit dem Arbeitgeber nicht sonderlich ausgeprägt. Richtig problematisch wird es dann, wenn sich eine Unzufriedenheit einstellt.
Frust am Arbeitsplatz senkt nämlich nicht nur die Leistungsbereitschaft, sondern kann auf Dauer buchstäblich krank machen. Wichtig ist deshalb, diesem Szenario entgegenzusteuern.
Inhalt
Frust am Arbeitsplatz – die häufigsten Ursachen
Es kann viele verschiedene Faktoren geben, die dazu führen, dass ein Arbeitnehmer mit und an seinem Arbeitsplatz unzufrieden ist. Eine der häufigsten Ursachen für Frust am Arbeitsplatz ist mangelnde Wertschätzung und fehlende Anerkennung durch den Vorgesetzten.
Auch das Gefühl, nicht zum Team zu gehören und von den Kollegen ausgeschlossen zu werden, ist ein typischer Auslöser für Unzufriedenheit. Daneben kann die Tätigkeit selbst der Grund für die Enttäuschung sein. Fühlt sich der Mitarbeiter mit seinen Aufgaben oder dem Pensum überfordert, steht er permanent unter Druck, der irgendwann in Selbstzweifel und Frust umschlägt.
Aber auch wenn sich der Mitarbeiter ständig unterfordert fühlt oder keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten sieht, wächst die Unzufriedenheit. Ein zu geringes Einkommen, das kaum reicht, um über die Runden zu kommen, oder das Gefühl, für seine Leistungen nicht angemessen entlohnt zu werden, können ebenfalls Frustfaktoren sein.
Allerdings ist das Geld in Umfragen keiner der Hauptgründe. Für die meisten Arbeitnehmer ist wichtiger, dass das Betriebsklima stimmt, sie ihre Leistungen gewürdigt wissen und ihren Aufgabenbereich als sinnvoll und erfüllend empfinden.
In einfachen Worten heißt das nichts anderes, als dass Arbeitnehmer dann motiviert sind, wenn sie gerne zur Arbeit kommen und ihren Job mögen. Fühlen sie sich am Arbeitsplatz unwohl oder ist ihr Aufgabenbereich ungeeignet, lässt der Frust nicht lange auf sich warten.
Frust am Arbeitsplatz – mögliche Lösungen
Kennt der Mitarbeiter den Grund für seine Unzufriedenheit oder Enttäuschung, kann er selbst die Initiative ergreifen und versuchen, eine Lösung zu finden.
Dabei hängt der Ansatz davon ab, was den Frust auslöst:
- Fehlt es dem Arbeitnehmer an Wertschätzung und Anerkennung durch seine Vorgesetzten, sollte er zunächst einmal für sich klären, was ihn motivieren und zufriedener machen würde. Er sollte also seine eigenen Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse definieren.
Kann der Mitarbeiter alleine nicht herausfinden, was sich konkret aus seiner Sicht ändern müsste, und helfen auch Gespräche im persönlichen Umfeld nicht weiter, sollte er sich an einen Karriereberater wenden. Der nächste Schritt ist dann, das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen. Wichtig dabei ist aber, ein Gespräch auf sachlicher und konstruktiver Ebene zu führen.
Es wird nichts bringen, wenn der Mitarbeiter jammert, sich beklagt oder seinem Chef Vorwürfe macht. Stattdessen sollte er dem Chef sachlich erklären, wo seine Probleme liegen. Auf dieser Basis kann versucht werden, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Ratsam ist dann aber auch, ein Folgegespräch zu vereinbaren. Bei diesem Gespräch kann ermittelt und nachvollzogen werden, ob und was sich zwischenzeitlich verändert hat.
- Klappt es mit den Kollegen nicht, führt dies langfristig zu Frust. Selbst wenn der Arbeitnehmer mit dem Job eigentlich glücklich ist, wird die Stimmung kippen, wenn er keinen Anschluss findet, ausgeschlossen wird oder sich nicht akzeptiert fühlt. Hier ist die beste Lösung, seinen Mut zusammenzunehmen und das Problem offen anzusprechen.
Oft lässt sich das Eis auch dadurch brechen, dass der Arbeitnehmer einfach selbst eine Einladung ausspricht, statt immer nur auf eine Einladung zu warten. Vielleicht liegt auch nur ein Missverständnis vor, das sich in einem Gespräch schnell und unkompliziert aus der Welt schaffen lässt.
- Fühlt sich der Mitarbeiter mit seinem Aufgabengebiet über- oder unterfordert, sollte er das Gespräch mit seinem Vorgesetzten suchen. Auch hier gilt aber, dass sich der Mitarbeiter vorher überlegen sollte, was ihn stört und welche Veränderungen er sich wünscht. Zudem ist wichtig, dass das Gespräch sachlich und konstruktiv abläuft, emotionale Ausbrüche helfen nicht weiter.
Natürlich sollte auch die Führungskraft eingreifen, wenn sie bemerkt, dass ein Mitarbeiter zunehmend frustriert ist. Manchem Mitarbeiter fehlt schlichtweg der Mut, auf den Chef zuzugehen und seine Schwierigkeiten anzusprechen.
Hier ist also die Führungskraft gefragt, denn schließlich gehört es zu ihren Aufgaben, ihre Mitarbeiter so zu führen, dass diese ihre Leistungen optimal abrufen können.
Frust am Arbeitsplatz – wenn sich nichts ändert
Waren alle Bemühungen, die Arbeitssituation positiv zu verändern, vergebens, sollte sich der Mitarbeiter fragen, ob er so weitermachen kann und will. Manchmal gelingt es, die fehlende Freude und Zufriedenheit mit dem Beruf durch das private, persönliche Umfeld auszugleichen. Auf Dauer ist auch das aber keine Lösung.
Trotzdem sollte der Arbeitnehmer nicht vorschnell handeln. Besser ist, die Situation sachlich zu analysieren. Wenn der Mitarbeiter nicht konkret ausführen kann, was ihn stört, wird er seine Zufriedenheit weder an seinem jetzigen Arbeitsplatz noch an einem anderen Arbeitsplatz steigern können. Bevor eine Kündigung ausgesprochen wird, sollte der Mitarbeiter deshalb professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Ein Arbeits- oder Karriereberater kann bei einer sachlichen Analyse helfen und die Vor- und Nachteile der Tätigkeit aufzeigen. Außerdem hat er oft Ideen und Lösungsvorschläge, auf die der Arbeitnehmer alleine nie gekommen wäre. Stellt sich jedoch heraus, dass der Frust zu groß ist, bleibt oft nur der Wechsel des Aufgabengebiets oder schlimmstenfalls des Arbeitgebers.
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