Infos und Tipps zum Umgang mit Neid im Team, 1. Teil

Infos und Tipps zum Umgang mit Neid im Team, 1. Teil

Neid unter den Mitarbeitern schadet nicht nur dem Team, sondern dem ganzen Unternehmen. Doch wodurch entsteht Missgunst? Und wie sollte die Führungskraft vorgehen, um Neid zu begegnen oder besser noch erst gar nicht aufkommen zu lassen? In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps zum Umgang mit Neid im Team zusammengetragen!

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Infos und Tipps zum Umgang mit Neid im Team, 1. Teil

Welche Folgen kann Neid im Team haben?

Im Idealfall arbeiten die Teammitglieder Hand in Hand zusammen und spornen sich gegenseitig an. Ein gewisser Wettbewerb in einem gesunden Ausmaß kann sogar die Motivation erhöhen.

Doch in einem Team gibt es immer wieder auch schlechte Verlierer, die sich übervorteilt führen und mit Missgunst reagieren. Dieser Neid beeinflusst die Teamarbeit nachteilig.

Eine Führungskraft braucht ein Team, in dem die Zusammenarbeit funktioniert. Eine offene, faire und respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe, die Weitergabe von Wissen und gegenseitige Unterstützung sind dabei wesentliche Elemente. Doch Neid im Team führt oft genau zum Gegenteil.

So neigen missgünstige Mitarbeiter mitunter dazu,

       über Kollegen zu lästern und damit dem Arbeitsklima zu schaden.

       wichtige Informationen bewusst zurückzuhalten oder gar Unwahrheiten zu verbreiten.

       überflüssige Diskussionen anzustoßen und so Lösungsfindungen unnötig zu verzögern oder zu behindern.

       Konflikte hervorzurufen.

       eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem betreffenden Kollegen zu verweigern.

Wird die Arbeitsatmosphäre stetig schlechter und fühlen sich die Mitarbeiter dadurch zunehmend unwohl an ihren Arbeitsplätzen, schwinden der Teamgeist und die Motivation.

Darunter leidet irgendwann das ganze Team. Gleichzeitig nimmt das Vertrauen in die Führungskraft ab, weil sie das Verhalten ja offensichtlich duldet.

Welche Ursachen hat Neid im Team?

Zu den häufigsten Auslösern für Neid im Team gehört, dass sich einzelne Mitarbeiter benachteiligt, nicht ernst genommen, zurückgestuft oder ungerecht behandelt fühlen. Und oft trägt die Führungskraft (unbewusst) zu der Entwicklung bei, indem sie einige Mitarbeiter mit mehr Anerkennung und Wertschätzung behandelt als andere.

Missgunst am Arbeitsplatz kann aber auch charakterlich bedingt oder die Folge einer allgemeinen oder beruflichen Unzufriedenheit sein.

So kann ein Mitarbeiter neidisch werden, weil ein Kollege mehr verdient, eine höhere Position hat, sein Stellenwert im Team vermeintlich höher ist, in einem stabileren familiären Umfeld lebt oder es ihm gesundheitlich besser geht.

Eine klare Trennung zwischen dem Beruflichen und dem Privaten findet nicht mehr statt. Die Führungskraft kann in so einem Fall den Ursachen zwar nicht entgegenwirken.

Aber sie kann disziplinarisch eingreifen, um das gute Arbeitsklima wiederherzustellen.

Wie sollte die Führungskraft auf Neid im Team reagieren?

Stellt die Führungskraft fest, dass in ihrem Team Missgunst aufzukommen droht oder bereits entstanden ist, sollte sie zügig gegensteuern.

Dabei bieten sich vor allem drei Vorgehensweisen an:

  1. Aufmerksam zuhören

Es gehört zu den Aufgaben der Führungskraft, Konflikte im Team zu erkennen und entsprechend einzugreifen. Unternimmt sie nichts, verlieren die Mitarbeiter das Vertrauen in die Führungskompetenzen.

Wendet sich der vom Neid betroffene Mitarbeiter an die Führungskraft, sollte sie die Sache unbedingt ernst nehmen.

In einem Gespräch unter vier Augen sollte sie sich schildern lassen, woran der Mitarbeiter das missgünstige Verhalten festmacht. Von wem geht der Neid aus? Wie äußert sich das neidische Verhalten im Arbeitsalltag? Inwiefern verhält sich der Kollege anders?

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Je besser die Führungskraft ihr Team kennt, desto eher kann sie einschätzen, ob an der Vermutung etwas dran sein könnte.

Danach sollte die Führungskraft auch ein Gespräch mit dem missgünstigen Kollegen führen.

  1. Ursachen beseitigen

Die Führungskraft sollte aktiv auf das missgünstige Teammitglied zugehen und ihm ein Feedback-Gespräch vorschlagen. In dem Gespräch sollte sie die guten Arbeitsleistungen des Mitarbeiters anerkennen, positive Merkmale loben, die Stärken hervorheben und generell ihre Wertschätzung zum Ausdruck bringen.

Anschließend sollte sie das nicht erwünschte, missgünstige Verhalten thematisieren.

Es geht dabei nicht darum, dem Mitarbeiter Vorwürfe zu machen. Mit persönlichen Angriffen wird die Führungskraft nichts erreichen. Das Ziel ist vielmehr, den Grund für die Neidgefühle auszuräumen und den Konflikt dadurch zu entschärfen.

Im Idealfall erkennt der Mitarbeiter, dass es keinen Grund für Missgunst gibt, weil seine Leistungen genauso gesehen und honoriert werden. Trotzdem sollte die Führungskraft klar und sachlich betonen, dass sie ein unfaires Verhalten nicht tolerieren wird.

Nach dem Gespräch sollte die Führungskraft den Mitarbeiter im Blick behalten. Entspannt sich die Situation? Verhält sich der Mitarbeiter anders? Ist wieder ein sachlicher, fairer und freundlicher Umgang im Team möglich? In diesem Fall ist das Ziel erreicht.

  1. Den Mitarbeiter versetzen

Lässt sich der Konflikt nicht entschärfen, weil der Neid bestehen bleibt oder das Verhältnis im Team bereits nachhaltig gestört ist, bleibt meist nichts anderes übrig, als den missgünstigen Mitarbeiter zu versetzen.

Bevor die Führungskraft diesen Weg geht, sollte sie aber noch einmal mit dem Mitarbeiter sprechen. Sie sollte verdeutlichen, dass sie sein Verhalten nicht dulden kann.

Gleichzeitig sollte sie ihm eine letzte Chance einräumen, sich wieder zu fangen. Dazu kann sie eine Frist setzen, wie lange sie die Situation noch beobachtet. Tritt nach Ablauf der Frist keine Besserung ein, ist die Versetzung die Konsequenz.

Damit die Situation nicht eskaliert und zum Neid auch noch Frust oder Wut dazukommt, sollte die Führungskraft den Mitarbeiter aber dahingehend einbinden, dass er bei der Wahl seines künftigen Arbeitsbereichs ein Mitspracherecht hat.

Auch die andere Führungskraft sollte im Vertrauen über den Grund für die Versetzung informiert sein. Dadurch kann sie zum Beispiel durch regelmäßige Feedback-Gespräche vermeiden, dass sich ähnliche Verhaltensmuster in ihrem Team wiederholen.

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Sabine Nauer - Trainingsentwickler und Beraterin in Personalentwicklung, Michael Patzek - Personalreferent, Maike Müller - Trainingscoach für Führungskräfte, sowie Ferya Gülcan - Redakteurin, Unternehmerin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zur Motivation von Mitarbeitern, Weiterbildung von Führungskräften und dem Personalwesen.

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