Personalwirtschaft

Personalwirtschaft

 

Die Personalwirtschaft ist ein Teilbereich der Betriebswirtschaft. Auch als Personalwesen, Personalmanagement oder Human Ressource Management bezeichnet, beschäftigt sich die Personalwirtschaft mit dem Personal auf der einen und dem Produktionsfaktor Arbeit auf der anderen Seite.

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Die zentralen Aufgaben der Personalwirtschaft bestehen darin, Personal bereitzustellen und zielorientiert einzusetzen. Gleichzeitig möchte die moderne Personalwirtschaft nachhaltige Erfolge erzielen.

Es geht also nicht nur darum, sicherzustellen, dass die aktuellen Betriebsabläufe und die derzeitigen Aufgaben bewältigt werden können. Stattdessen sollen die Planungen und Maßnahmen im Personalbereich die Basis dafür schaffen, dass das Unternehmen seine Unternehmensziele langfristig erreichen und somit auf lange Sicht erfolgreich agieren kann. Insofern hat die Personalwirtschaft auch Einfluss auf die Unternehmenskultur.

 

Die Funktionen und Handlungsfelder der Personalwirtschaft

Die zentralen Aufgaben und Ziele der Personalwirtschaft lassen sich in zwei große Bereiche einteilen, nämlich zum einen in die Personalführung und zum anderen in die Personalverwaltung.

Beide Bereiche gliedern sich dann noch einmal in
verschiedene Handlungsfelder:

 

Die Personalführung

Die Personalführung beschäftigt sich mit strategischen und unternehmenspolitischen Aufgaben. Sie trägt zur Ausgestaltung der Unternehmenskultur bei, etabliert Führungsinstrumente und Managementmodelle und entwickelt Personalstrukturen und Anreizsysteme.

Die wichtigsten Handlungsfelder der Personalführung sind die Personalplanung, die Personalentwicklung, die Personalkommunikation und die Zusammenarbeit mit dem Betriebs- oder Personalrat:

  • Die Personalplanung beschäftigt sich mit dem derzeitigen und dem künftigen Personalbedarf. Dabei berücksichtigt sie bei ihren Analysen und Planungen einerseits die Strategie und die Entwicklung des Unternehmens. Andererseits fließen in die Planungen die Entwicklungen der Arbeitsmärkte, der Gesellschaft und die damit verbundenen Veränderungen des Personals ein.Dabei gliedert sich die Personalplanung in zwei Felder. So gibt es zum einen die Personalplanung für einzelne Mitarbeiter, die sich auf Planungen im Bereich der Laufbahn, der Karriere, der Stellenbesetzung und der Nachfolge bezieht. Zum anderen gibt es die kollektive Personalplanung, die Personalfragen mit Blick auf Abteilungen, Unternehmensbereiche und das Unternehmen im Ganzen bearbeitet.Das Ziel der Personalplanung besteht darin, die personellen Ressourcen so zu planen und festzulegen, dass alle betrieblichen Funktionen sichergestellt sind. Dazu beantwortet die Personalplanung die Frage, wann welcher Unternehmensbereich wie viele Mitarbeiter mit welchen Qualifikationen und Kompetenzen braucht.
  • Die Personalentwicklung beinhaltet alle Maßnahmen und Instrumente, die die fachlichen Qualifikationen und die persönlichen Kompetenzen der Mitarbeiter erhalten und verbessern.Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem Aus- und Weiterbildungen, Umschulungen, Trainings, Coachings, Mentorensysteme, Projektmitarbeiten und das Übertragen von Führungsaufgaben.Das Ziel der Personalentwicklung liegt darin, den Mitarbeitern alle fachlichen, methodischen, sozialen und persönlichen Kompetenzen an die Hand zu geben, die sie für eine erfolgreiche Erfüllung ihrer Aufgaben und ihre individuelle Weiterentwicklung in beruflicher Hinsicht benötigen.
  • Die Personalkommunikation gliedert sich in die interne und die externe Kommunikation.Die betriebsinterne Personalkommunikation umfasst das Informations- und Wissensmanagement im Unternehmen, aber auch Einrichtungen wie das Intranet, eine Betriebszeitung oder die Gestaltung von Pausenräumen und der Kantine.Die externe Personalkommunikation knüpft und pflegt Kontakte zu Arbeitsagenturen, Zeitarbeitsfirmen, Personalberatern, Bildungseinrichtungen, Kammern und Verbänden.
  • Der Betriebs- oder Personalrat vertritt das Personal eines Unternehmens. Damit ist er nicht nur ein wichtiger Partner der Geschäftsleitung, sondern auch ein wichtiger Ansprech- und Kooperationspartner für das Personalwesen.

 

Die Personalverwaltung

Während die Personalführung planende und strategische Aufgaben übernimmt, ist die Personalverwaltung für administrative und organisatorische Aufgaben zuständig.

Zwar ist die Personalabteilung, die sich um die Personalverwaltung kümmert, auch an der Ausgestaltung und Umsetzung der Personalpolitik beteiligt. In erster Linie handelt es sich bei den Verwaltungsaktivitäten aber um Routinetätigkeiten. So gehören beispielsweise:

  • das Anlegen und Führen von Personalakten,
  • die Erfassung und Bearbeitung von Arbeits-, Fehl- und Urlaubszeiten der Mitarbeiter,
  • die Vorbereitung und Abwicklung von Einstellungen, Einarbeitungen, Versetzungen und Entlassungen,
  • die Verwaltung von Personaldaten,
  • das Erstellen von Entgeltabrechnungen und die Auszahlung der Löhne, Gehälter und Zusatzleistungen,
  • die Anmeldung der Mitarbeiter bei den Sozialversicherungsträgern und das Abführen von Steuern und Sozialabgaben,
  • das Erstellen von Personalstatistiken,
  • die Überwachung, ob arbeitsrechtliche Vorschriften eingehalten werden,
  • das Bereitstellen von Informationen für die Mitarbeiter und die verschiedenen Führungsebenen
  • oder das Ausfertigen von Schriftstücken wie Arbeitsverträgen, Gehaltszetteln und Kündigungen

zu den wesentlichen Aufgaben der Personalverwaltung.

 

Die Bedeutung der Personalwirtschaft für ein Unternehmen

Ein Unternehmen ist auf qualifiziertes und motiviertes Personal angewiesen. Die besten Maschinen, die hochwertigsten Produkte und die innovativste Geschäftsidee bringen letztlich nichts, wenn es niemanden gibt, der die Ideen umsetzt und die betrieblichen Abläufe durchführt.

Gleichzeitig ist erwiesen, dass Mitarbeiter, die mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind und sich bei ihrem Arbeitgeber gut aufgehoben fühlen, produktiver arbeiten. Sie sind leistungsbereiter, bringen ihre Ideen ein und sind eher bereit, Veränderungen mitzutragen.

Außerdem melden sie sich seltener krank und sehen oft keine Veranlassung, sich nach einem anderen Arbeitgeber umzusehen. Für das Unternehmen bedeutet das, dass es qualifizierte und talentierte Mitarbeiter in seinen Reihen hat und behält. Durch gezielte Weiterbildungen ermöglicht es den Mitarbeitern nicht nur, beruflich voranzukommen. Stattdessen bleibt es wettbewerbsfähig und kann sich seine Fachkräfte zudem speziell auf die Bedürfnisse des Unternehmens ausgerichtet formen.

Die Personalwirtschaft ist dafür zuständig, dass der Personalbedarf gedeckt und gleichzeitig ein möglichst hoher Grad der Mitarbeiterzufriedenheit erreicht wird. Daran wiederum sind sowohl die Personalführung als auch die Personalverwaltung beteiligt.

So hilft es einem Mitarbeiter nicht weiter, wenn er zwar in einem angenehmen Arbeitsumfeld tätig ist, Anerkennung erfährt und gefördert wird, sein Gehalt aber regelmäßig zu spät ausbezahlt wird. Insofern müssen sowohl die strategischen als auch die verwaltenden Bereiche der Personalwirtschaft ineinandergreifen und die Basis für eine dauerhaft erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Personal und Unternehmen schaffen.

 

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