Die größten Vor- und Nachteile einer Gewinnbeteiligung

Die größten Vor- und Nachteile einer Gewinnbeteiligung

Um die Bindung zu erhöhen, die Motivation zu steigern und die Erfolgschancen zu verbessern, setzen auch in Deutschland immer mehr Unternehmen auf eine Gewinnbeteiligung für die Mitarbeiter.

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Die größten Vor- und Nachteile einer Gewinnbeteiligung

Dabei handhabt es aber jedes Unternehmen anders, welche Mitarbeiter wie am Unternehmensgewinn beteiligt werden. So gibt es Firmen, die alle Arbeitnehmer einbeziehen, während in anderen Betrieben nur ausgewählte Abteilungen berücksichtigt werden.

Manchmal wirken sich auch bestimmte Faktoren wie etwa die Dauer der Betriebszugehörigkeit oder die Anzahl der Fehltage auf die Höhe der Gewinnbeteiligung aus.

Doch wie sinnvoll ist dieses Instrument eigentlich? Was bringt es dem Unternehmen und den Mitarbeitern wirklich?

Wir stellen die größten Vor- und Nachteile einer Gewinnbeteiligung gegenüber!:

Die Pluspunkte einer Gewinnbeteiligung

Einer der größten Vorteile ist sicherlich, dass die Gewinnbeteiligung die Mitarbeiter zusätzlich motivieren kann, noch bessere Leistungen zu erbringen. Und dabei geht es nicht nur darum, dass durch die Gewinnbeteiligung ein finanzielles Plus winkt.

Natürlich spielt das Geld auch eine Rolle. Schließlich ist die Mitarbeiterbeteiligung eine Form der Anerkennung und Wertschätzung, die sich auf dem Konto bemerkbar macht. Aber die Beteiligung lässt die Belegschaft eben auch zu Mitunternehmern werden.

Höhere Motivation

Jeder Mitarbeiter leistet seinen Beitrag dazu, dass die Ziele erreicht werden und das Unternehmen erfolgreich agiert. Das weckt ein Verantwortungsgefühl.

Und wenn sich ein Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg mitverantwortlich fühlt, wird ihn das in aller Regel dazu anspornen, sich einzubringen und noch mehr zu geben. Schließlich ist er so nicht nur irgendein Mitarbeiter, der irgendwelche Aufgaben erledigt.

Sondern er ist Teil des Ganzen und bestimmt zumindest in gewissem Umfang mit, ob und wie erfolgreich sein Unternehmen am Ende wirklich ist.

Stärkeres Wir-Gefühl

Da alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen müssen, um die gemeinsamen Ziele und angestrebten Erfolge zu erreichen, kann die Aussicht auf die Gewinnbeteiligung das Gemeinschaftsgefühl deutlich stärken.

Denn auch wenn jeder einzelne Mitarbeiter seinen Beitrag leisten muss, ist der Unternehmenserfolg das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen. Ego-Trips verlieren so an Attraktivität. Für die Mitarbeiter wird es interessanter, gemeinsam und im Team auf die Ziele hinzuarbeiten.

Geht der Plan auf und können sich die Mitarbeiter über die Gewinnbeteiligung als Lohn für die gemeinsamen Bemühungen freuen, wächst das Wir-Gefühl noch mehr. Denn schließlich hat es das Team als Einheit geschafft.

Bessere Mitarbeiterbindung

Dieses Wir-Gefühl kann nicht nur zu einem besseren Miteinander führen, sondern auch die Verbundenheit mit dem Unternehmen erhöhen.

Warum sollte ein Mitarbeiter auch über einen Wechsel des Arbeitgebers nachdenken, wenn das Arbeitsklima stimmt und seine Leistungen nicht nur anerkannt, sondern sogar mit einer Gewinnbeteiligung honoriert werden?

Fach- und Führungskräfte können auf diese Weise an das Unternehmen gebunden werden. Und auch wenn durch Gewinnbeteiligungen Kosten entstehen, sind sie unterm Strich geringer als die Ausgaben für die Suche und die Einarbeitung von qualifiziertem Personal.

Besser anlegt, ist das Geld noch dazu. Doch auch für Fach- und Führungskräfte auf Jobsuche kann die Aussicht auf eine Gewinnbeteiligung ein Anreiz sein, sich für dieses Unternehmen zu entscheiden.

Die Minuspunkte bei einer Gewinnbeteiligung

Auch wenn es einige Punkte gibt, die klar für die Gewinnbeteiligung sprechen, hat dieses Instrument auch seine Schattenseiten.

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Aufwand und Kosten

Ein Minuspunkt aus Unternehmenssicht ist der zeitliche und finanzielle Aufwand, den eine Mitarbeiterbeteiligung mit sich bringt. Denn die Beteiligung erfordert einen Plan, der aufgestellt, beschlossen und verwaltet werden muss. Das kann personelle Ressourcen binden, die an anderer Stelle möglicherweise fehlen.

Ein anderer Aspekt ist, dass ein Gewinn zwar ein Plus für das Unternehmen bedeutet. Würde das Unternehmen dieses Plus aber nicht an die Mitarbeiter ausschütten, könnte es das Geld in Investitionen oder andere Maßnahmen stecken, um so weiteres Wachstum zu generieren.

Gewöhnungseffekt

Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass die Gewinnbeteiligung ihre Wirkung als Motivationsinstrument recht schnell verlieren kann. Denn wenn die Mitarbeiter Jahr für Jahr am Gewinn beteiligt werden, wird dieser Bonus früher oder später zur Selbstverständlichkeit.

Eine Folge davon kann sein, dass Motivation und Engagement wieder nachlassen. Schließlich gehen die Mitarbeiter davon aus, dass sie die Bonuszahlung so oder so bekommen.

Die Schlussfolgerung daraus kann sein, dass es genügt, so weiterzumachen wie bisher. Spitzenleistungen sind nicht erforderlich, wenn es bislang auch ohne ging.

Setzt das Unternehmen die Gewinnbeteiligung hingegen aus, kann das sogar zu Unmut führen. Haben die Mitarbeiter das Gefühl, dass sie genauso viel geleistet haben wie in den vergangenen Jahren und stellen sie auch keine Umsatzrückgänge fest, werden sie nämlich kaum nachvollziehen können, warum die gewohnte Wertschätzung plötzlich ausbleibt.

Ungerechtigkeit und Neid

Außerdem kann die Verteilung des Unternehmensgewinns auf die Mitarbeiter zur echten Herausforderung werden. Entschließt sich das Unternehmen dazu, jedem Mitarbeiter den gleichen Bonus bezahlen, könnten sich einige Angestellte vor den Kopf gestoßen fühlen.

Denn wenn sie sich engagiert und eingebracht haben, stets um Top-Leistungen bemüht waren und wirklich hart geackert haben, erwarten sie dafür eine entsprechende Anerkennung.

Bekommen sie aber das gleiche Geld wie Kollegen, die es deutlich ruhiger angehen ließen, werden sie ihren Einsatz in Frage stellen. Warum sollten sie durch ihre Arbeit auch den Bonus anderer finanzieren?

Teilt das Unternehmen die Gewinnanteile unterschiedlich auf, kann das aber genauso als ungerecht empfunden werden oder sogar Neid hervorrufen. Bekommen zum Beispiel langjährige Mitarbeiter eine höhere Gewinnbeteiligung, kann das bei den neueren Kollegen zu Unmut führen.

Schließlich sagt die Betriebszugehörigkeit nichts darüber aus, wie gut jemand seinen Job macht. Werden wenig Fehltage mit einer höheren Gewinnbeteiligung belohnt, kann das einen Mitarbeiter, der vielleicht längere Zeit krank war, in der übrigen Zeit aber hart gearbeitet und Top-Leistungen erbracht hat, verärgern. Dass er krank wurde, war immerhin nicht seine Schuld.

Noch problematischer kann es werden, wenn die Führungskräfte höhere Gewinnanteile erhalten als die normalen Mitarbeiter. Denn dadurch entsteht oft Neid.

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Außerdem kann bei so manchem Mitarbeiter der Eindruck aufkommen, dass seine Arbeitsleistung weniger wertgeschätzt wird. Die Motivationswirkung der Gewinnbeteiligung ist damit dahin.

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Sabine Nauer - Trainingsentwickler und Beraterin in Personalentwicklung, Michael Patzek - Personalreferent, Maike Müller - Trainingscoach für Führungskräfte, sowie Ferya Gülcan - Redakteurin, Unternehmerin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zur Motivation von Mitarbeitern, Weiterbildung von Führungskräften und dem Personalwesen.

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